Pfarrkirche Ss. Cosmas und Damian

Kirche Ss Cosmas und Damian 1Das Gebiet der heutigen Pfarrgemeinde Leer gehörte ursprünglich zur Urpfarre Schöppingen, die zusammen mit Wettringen und Rheine von Karl d. Gr. Gegründet und von seinem Nachfolger Ludwig dem Frommen 838 dem Benediktinerinnenkloster Herford geschenkt wurde. Bald nach 1180 wurden von diesen Urpfarren Gebiete abgepfarrt, so Horstmar und Leer von Schöppingen. Urkundlich erwähnt wird die Pfarre Leer erstmals 1217.

Die Pfarrkirche Ss. Cosmas und Damian gehört zu den ältesten rein gotischen Kirchenbauten im Kreis Steinfurt. Sie wurde wohl bald nach Bildung der Pfarre Leer zu Ehren der Märtyrer Cosmas und Damian als Pfarrpatrone errichtet. Es war ursprünglich eine zweijochige Saalkirche mit Rechteckchor im Osten und Westturm. 1828 wurde der damals durch Brand geschädigte Turm, der ein Satteldach zwischen Treppengiebeln hatte, erneuert und mit einem spitzen Pyramidenturmhelm versehen; nur das Untergeschoss gehört noch zum ersten Turm.

Kirche Ss Cosmas und Damina Nordseite 31881 wurde durch Anbau eines neuen neogotischen Chores die Kirche nach Osten hin vergrößert und an der Nordwand eine Sakristei angebaut. Die Einsegnung erfolgte am Patronatsfest 1881. Und zu Pfingsten 1882 wurde darin ein neuer Hochaltar, gestiftet von Bernard Schulze Schleithoff, gen. Schulze Greving, errichtet.

Da auch nach dieser Vergrößerung die Kirche bald wieder zu klein war, wurde eine wesentliche Vergrößerung geplant. Der erste Plan sah den Anbau eines Seitenschiffes vor. Schließlich entschied man sich für eine Erweiterung nach Süden im rechten Winkel zur bisherigen Kirche (Architekt Feldwisch-Drentdrup, Osnabrück), so dass aus der ost-west-gerichteten Kirche eine solche mit Chor im Süden wurde, die so breit ist, wie die alte lang war. 1927 brachte eine große Verlosung notwendige Mittel und Ende 1928 begann man mit den Ausschachtungsarbeiten und am 15. 12. 1930 weihte Bischof Roggenburg die neue Kirche. Als Besonderheit überspannen Gewölbegurte aus Stahlbeton den neuen breiten Kirchraum. 1979/80 erfolgte eine umfassende Renovierung des Innenraumes, vor allem der Altarraum wurde neu gestaltet. Der jetzige Zustand ist das Ergebnis der grundlegenden Renovierung im Jahre 2005.

Ausstattung:

Die Gewölbekappen des ursprünglichen Kirchenschiffes enthalten eine recht seltene mittelalterliche Gewölbemalerei, die bei Renovierungsarbeiten 1980 in einem Segment restauriert wurde. Sie zeigt das Bild einen schwebenden Engel mit Nimbus, der eine unbekleidete Figur in Händen hält, deren Hände betend empor gehoben sind. Das Ganze ist von Ranken und rechts und links je einem Medaillon umgeben. Diese als Linienmalerei ist recht selten und wird in die Zeit um 1400 datiert.

Das älteste und bedeutendste Kunstwerk aber ist ein Kruzifix, das heute vorne im Altarraum hängt aus der Zeit um 1300. Der Heiland, an ein Astkreuz geheftet, sieht leiderfüllt den Betrachter an. Der schwerelose Körper ist dem Betrachter weit entgegengebogen, die Arme zu ihm ausgebreitet.

Text und Fotos Anton Janssen

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